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Rechenschaftsbericht über die Arbeit von Animal Compassion im Jahr 2020


Jahresbericht der Geldflüsse von Animal Compassion im Jahr 2020 in Euro


Spendeneingänge:
Allgemeine Spendeneingänge: 162,89
Ausgaben:
Laufende Unterstützung für von uns freigekaufte Tiere: 1.200,00
Kosten für Patenschaft "Henry" bei "Happy Pigs & Friends" 400,00
Bankspesen: 89,15
162,89 1.689,15
Kapitalgesamtstand per 31. Dezember 2019 (1.1.2020): 7.678,09
Einnahmen 2020: 162,89
Ausgaben 2020: - 1.689,15
Kapitalstand per 31. Dezember 2020 6.151,83
Durchlaufene Patenschaftsspenden für freigekaufte Tiere: 420,00


Kurzbericht zum Jahr 2020
Auch für unseren Verein "Animal Compassion" waren die Aktivitäten das Jahr 2020 durch die Pandemie des Covid-19-Virus stark eingeschränkt. Wir hatten mehrere Ansätze, um neue Projekte ins Leben zu rufen, mussten aber leider auf Grund dieser Beschränkungen darauf verzichten, sie umzusetzen. Zum Glück konnten wir aber alle laufenden Verpflichtungen für unsere zu betreuenden Tiere umsetzen. Es war uns auch möglich, einen Beitrag in der TV-Sendung "Orientierung" im ORF über "Animal Compassion" zu präsentieren. Gemeinsam mit unseren Freunden Steffi und Hubert von "Happy Pigs & Friends" im Waldviertel, der im September auf ORF 2 gezeigt wurde.

Bei dieser Gelegenheit haben wir die Patenschaft für Henry übernommen. Dieser junge Ochse ist von schwarzer Farbe und daher für Patenschaften, laut Auskunft von Steffi und Hubert, leider nicht vermittelbar. Speziesismus in Reinform, oder anders formuliert: Rassismus in der Bewertung von Tieren - man glaubt es kaum. Die traurige Wahrheit ist viel einfacher: Durch die schwarze Farbe des Fells ist am Foto das Gesicht nicht so ausdruckstark und daher werden schwarze Tiere nicht so gerne als Patentiere genommen!

Unabhängig davon war aber meine liebe Kollegin Christina weiterhin in Taiwan sehr aktiv, um die dort noch verbliebenen Hunde zu betreuen und einzeln an nette Menschen zu vermitteln, damit für sie ein restliches gutes Leben möglich wird. Die finanziellen Belange für Taiwan werden über eine andere Schiene und nicht über das Konto von "Animal Compassion" abgewickelt. Jedenfalls bleibt ausreichend zu tun und wir hoffen darauf, dass wenigstens in der 2. Jahreshälfte von 2021 wieder ein Mehr an größeren und öffentlichen Aktivitäten möglich werden wird.

Leider scheint unser Versuch, die Spenden an uns auch steuerlich absetzbar zu machen, nicht durchführbar zu sein. Schade, wir hätten unseren Spenderinnen und Spendern gerne diese Möglichkeit geboten. Es fehlen uns dafür aber zurzeit bestimmte Voraussetzungen. Zum Beispiel, der aktive Betrieb eines eigenen Tierheimes. Aktuell schreiben wir leider jährlich ein Minus in unserer Bilanz, aber trotzdem sind wir zuversichtlich, dass auch das nötige Spendenaufkommen mit unseren Aufgaben und Projekten in Zukunft mitwachsen wird.

Bis dahin backen wir kleine, aber nicht weniger wichtige Brötchen. Ein kleiner Gnadenhof in Niederösterreich hat zum Beispiel im Jänner 2021 ein Ersatzauto gebraucht, weil das alte inzwischen kein "Pickerl" mehr bekommt. Den noch fehlenden Restbetrag haben wir dazu überwiesen. Im Anhang an diesen Bericht findet Ihr eine Geschichte von Andrea Krauskopf, die diesen Gnadenhof leitet. Es ist eine kleine berührende Geschichte, wie sie unzählbare Male auf dieser Erde geschieht und leider ganz sicher nicht immer mit diesem guten Ausgang. Das diese finalen heilsamen Lösungen immer mehr werden, daran arbeiten wir.

Und allen Menschen, die uns dabei auf unterschiedliche Weise unterstützen, danken wir von ganzem Herzen und wünschen alles Gute, vor allem Gelassenheit und Gesundheit in schwierigen Zeiten der noch aktuellen Pandemie!

Für den Vorstand: Wien, im Jänner 2021

Christina Hänlein
Gerhard Weißgrab



30 Tage für die Ewigkeit
Von Andrea Krauskopf, verfasst am 27.1.2021

Mai 2000: in einem Hinterhof mitten in Belgrad entsteht neues Leben. Wer Mutter und Vater waren wissen wir nicht, auch nicht ob es Geschwister gab. Was wir wissen ist, dass Bruder und Schwester nur wenige Wochen später in einem Tierheim landen, klein, schwarz und ungewollt ... und rasch vergessen werden. Ihre Namen Gordana und Steva.

12 Jahre später, sind Gordana, von uns Dana genannt, und ihr Bruder Steva immer noch in demselben Tierheim, in demselben Zwinger, in den sie als Welpen eingezogen sind. Beton, Metallzäune und das ständige Gebell der Hunde ringsherum ist ihr Leben. Viele sind gekommen und gegangen, aber für die beiden hat sich in 12 endlos langen Jahren nichts geändert. Nur grau sind ihre Schnauzen geworden, Dana ist blind und bei Steva hatte sich ein bösartiger Kiefertumor gebildet. Für beide ist es 5 Minuten vor Zwölf, als die betreuende Tierschutzorganisation einen Paten für die beiden findet, und beide gemeinsam zu uns ausreisen dürfen. Da wir über ihre Verträglichkeit mit anderen Hunden nicht sicher waren, bekamen sie bei uns ihre eigene Gartenhütte, rund 20m² groß, geheizt mit Betten und Teppichen ausgestattet. Während Dana gutes Essen und ein warmes, bequemes Bett zu schätzen lernte, versuchte ihr Bruder all das nachzuholen, was er in den letzten 12 Jahren versäumt hatte. Und die Hütte wurde sein ganzer Stolz. Der Platz hinter dem Ofen sein "Ein und Alles". Beim Reinigen war er immer mit dabei, jede Decke gehörte an seinen Platz, auf jedem Napf schien "Steva" zu stehen. Brustgeschirr und Leine wurden seine Freunde. Jeder Spaziergang ein Erlebnis, ein Schnüffeln, ein Laufen und Springen, ja solange bis ihm die Weite auf unseren Feldern Angst zu machen schien. Er der nur die Enge seines Zwingers kannte, stieß rasch an seine Grenzen, aber trotzdem ständig bemüht sein Bestes zu geben. Aber so sehr er sich auch bemühte, sein Tumor war inoperabel, seine Kraft am Schwinden und seine Tage gezählt. Nur 30 gemeinsame Tage blieben uns, nach 12 endlos langen Jahren im Tierheim.

Es war März, als er uns für immer verließ, und obwohl er noch Gras unter seinen Pfoten spüren durfte, so blieb ihm doch der blühende Frühling mit all seiner Pracht und seinen Gerüchen verwehrt. So sehr hatte ich es mir für ihn gewünscht. In seiner geliebten Hütte, mit uns und seiner Schwester an seiner Seite schlief er für immer ein. Es war kein leichtes Gehen. Ich denke, erst als er sich sicher war, dass wir gut für Dana sorgen würden nahm er sich die Zeit für seinen Abschied. Und Dana tat, was sie nie zuvor getan hatte. Sie, die das weiche Bett nur ungern verließ, lag den ganzen Tag an Steva´s Platz, vor der Hütte und hielt Wache. An genau jenem Ort, an dem ihr Bruder 4 Wochen lang für sie Wache gehalten hatte. Nun tat sie es für ihn, so als ob sie ihm die letzte Ehre erweisen wollte.

Nach Stevas Tod zog Dana zu uns ins Haus, kam hier gut mit unserem bestehenden Rudel zurecht und erfreute uns noch ganze drei Jahre mit ihrer unglaublich liebevollen und geduldigen Art.

Dana und Steva gekannt zu haben und sie ein Stück ihres Weges begleiten zu dürfen, war uns eine große Ehre. Es war ein Neubeginn im Tierschutz für uns, weg von der Welpen- und Junghundvermittlung, hin zur Alten- und Krankenbetreuung. Weg vom Ausbilden und Funktionieren, hin zum Begleiten und Verstehen. Viele sind nach ihnen gekommen und doch ist es, als wären die beiden erst gestern gegangen. Noch immer sehe ich Steva vor seiner geliebten Hütte liegen und höre Danas Aufspringen wenn das Klappern der Metallschüsseln zum Essen ruft. Es gibt sie, die Dinge, die für ewig in unseren Herzen bleiben.

Es ist nicht die Dauer der Zeit, die wir miteinander verbringen, sondern das, was wir in dieser Zeit einander geben können. Steva blieb nur kurz, doch er gab so viel, lehrte uns so viel und wird für immer in unseren Herzen und Gedanken bleiben . solange bis wir einander wieder sehen.